Kurvenorgie bei Saturnus-Rallye

In der vergangenen Woche war Österreichs Rallye Staatsmeister Raphael Sperrer, Zaungast bei der zur Weltmeisterschaft zählenden Korsika-Rallye. Die dabei gewonnenen Erfahrungen wird er mit seiner Co.Pilotin Judith Schachinger nun am Freitag und Samstag in Slowenien bei der Saturnus-Rallye, sicher sehr gut anwenden können.

„Wenn ich den korsischen Weltmeisterschaftslauf mit dem österreichischen Meisterschaftslauf in Slowenien vergleiche, dann muß man feststellen, Korsika als Rallye der vielen Kurven bekannt, ist gegen die Saturnus-Rallye fast wie eine Autobahn zu sehen. Es wird die schwierigste Rallye, die ich jemals gefahren bin. Mehr als 200 Kilometer Sonderprüfung an einem Tag, zehren nicht nur an der Kondition sondern auch an den Nerven. Wer hier die wenigsten Fehler macht, wird auf dem Stockerl ganz oben stehen,“ stellte Sperrer nach der mehrmaligen Besichtigung der Sonderprüfung im Raum Idrija fest.

Viel vom Erfolg wird auch vom Auto abhängen. Zuverlässigkeit ist besonders gefragt. Schon im Vorjahr zeigte sich der Renault Maxi Mégane als absoluter Siegerwagen, gegen den auch die „Allradler“ wenig Chancen hatten.

„Judith und ich haben während der Besichtigung einmal eine interessante Bilanz für die Saturnus-Rallye gezogen“ erklärte Sperrer. „ Wir haben am 2. Tag nicht weniger als 6.560 Kurven zu bewältigen. Dies bedeutet insgesamt 11.152 Schaltvorgänge und 4.373 Bremsmanöver, bei der WM-Rallye in Korsika fallen nur 70% dieser beeindruckenden Ziffern an.“

Dazu kommt die schwierige Wettersituation in Slowenien. Momentan gibt es bei bewölktem Himmel eine Schönwetterfront mit Temperaturen um die 20 bis 22 Grad. Der Regen kommt immer sehr rasch und dann sehr ergiebig. Damit herrschen nicht nur sehr unterschiedliche Bedingungen, sondern die vielen Kurven werden immer rutschiger und schwieriger zu fahren.

„ Beim Aussteigen nach den Besichtigungsfahrten bin ich mir wie auf einem Schiff vorgekommen, daß nach hohem Wellengang auf offener See angelegt hat. Alles dreht sich, man wird höllisch aufpassen müssen keinen Fehler zu machen,“ so Sperrer aus Slowenien.

Technikchef Rolf Schmidt kennt die Strecke sehr genau: „ Wer mehr Grip auf die Strasse bringt, wird vorne dabei sein. Wir arbeiten daher besonders an der Fahrwerkabstimmung, dann müßte es auch in diesem Jahr wieder mit einem Erfolg klappen.“