Raphael Sperrer sorgt auf der Marathon-Etappe für eine Sensation
Die Straßen sind noch immer eng, die Flussdurchfahrten gefährlich und schwierig, aber wir haben keine Fehler gemacht! Ein großes Dankeschön an Ola für die erneut fehlerfreie Navigation, perfekt! Wir waren schon flott unterwegs, aber weit weg vom Limit " wäre anders auch nicht besonders gescheit gewesen, schließlich gibt es auf dieser Marathon-Etappe keine Hilfe durch die Service-Trucks. Apropos Service: Die Jungs von 2drive haben die Nacht durch bis in der Früh geschraubt, während Ola und ich geschlafen habe! Dankeschön, das hat sich wirklich ausgezahlt " das Auto ist perfekt gelaufen!
Wolfgang Müller vom 2drive Team ergänzt: "Die letzten, harten Etappen haben ihre Spuren am Buggy hinterlassen: Klar hat Raphael dort und da etwas touchiert, das ist ganz normal. Selbst die Autos der Werksteams sind komplett zerfleddert ins Biwak gekommen! Also haben wir die Nacht vor der heutigen Marathon-Etappe genutzt und durchgearbeitet, das komplette Auto überholt und viele Komponenten getauscht. Um halb fünf Uhr Morgens waren wir fertig, aber die 13. Zeit war die Anstrengung wert. Eine ganz starke Leistung!"
Die beiden Neulinge bleiben trotzdem vorsichtig, Raphael Sperrer ist sich der Gefahren bewusst: "Man glaubt hier täglich, das Schlimmste endlich hinter sich zu haben. Dabei kann auch auf den restlichen drei Etappen in jeder Sekunde etwas passieren und schon bist du draußen. Ich muss mich selber an der Nase nehmen und ruhig bleiben, konzentriert und fokussiert auf das große Ziel hinarbeiten, Dakar zu erreichen!" Ola Floene, der norwegische Co-Pilot von Sperrer, ist ebenfalls bemüht, jede Euphorie zu verdrängen: "Wir sind erst im Ziel, wenn wir in Dakar auf der Rampe stehen. Die 13. Gesamtzeit ist zwar toll, aber das lenkt nur ab. Es darf uns nicht um irgendwelche Zeiten oder einzelne Platzierungen gehen. Wir müssen nach Dakar kommen, darauf konzentrieren wir all unsere Anstrengungen für die letzten 1.311 Kilometer!"
An der Spitze kündigt sich derweilen ein spannender Elefanten-Kampf an: Der bisherige Gesamtführende Stephane Peterhansel touchierte heute einen Baum, verlor viel Zeit. Somit führt jetzt sein Mitsubishi-Markenkollege, Ex-Ski-Star Luc Alphand, knapp vor VW-Überraschungsmann Giniel De Villiers: Nur 20 Minuten trennen die beiden, drei Etappen vor dem Ende der Rallye Dakar 2006!