Rückblick 1997

Der Erfolg 1996 veranlasste Renault Österreich und Raphael Sperrer seine Rallye Trumpfkarte 1997 auch international auszuspielen. Man fixierte die Teilnahme von drei heimischen Meisterschaftsläufen, plante jedoch die Weltmeisterschaftsläufe von Portugal, Spanien, 1000-Senn Finnland und San Remo-Rallye in das Programm ein. Gegenüber der Vorsaison gab es einige technische Änderungen. Die maximale Leistung des F7R 710, 2 Liter /16 Ventile Motor wurde bei einer Drehzahl von 8800/u/min auf 280 PS angehoben, zudem wurde ein sequentielles 7 Gang Getriebe zur Kraftübertragung sowie ein überarbeitetes Bremssystem in den Maxi Mégane eingebaut. Darüber hinaus konnte als Beifahrer der bekannte Schwede Per Carlsson gewonnen werden, der für die internationale Erfahrung im Cockpit in englischer Sprache sorgte.

 

Der WM Start in Portugal verlief nicht sehr erfolgreich, Sperrer mußte am 2.Tag mit einem Kupplungsschaden vorzeitig aufgeben.

Umso positiver verlief dann der Start bei seiner Heim-Rallye im Raum Kirchdorf. Hatte er die John Doe Pyhrn Eisenwurzen im Vorjahr durch einen Fehler verloren, so konnte er der gesamten Konkurrenz beweisen, daß er ein würdiger Meister ist, sein Vorsprung im Ziel als Gesamtzweiter, mehr als zwei Minuten. Dann gabs wieder zwei Ausfälle, bei der Saturnus-Rallye in unserem südlichen Nachbarland Slowenien in führender Position und bei der Hartberg-Rallye an 3. Stelle liegend. Umso erfreulicher dann das Abschneiden beim WM Lauf in Spanien. Mit einer großartigen Leistung am ersten Tag, konnte er in Folge einen sehr guten 9. Gesamtrang herausfahren, was in der Formel 2 Wertung für Renault Österreich und für Sperrer den dritten Platz auf dem Podium bedeutete. Diese Plazierung brachte Sperrer auch international große Anerkennung. Man konnte daher sehr gespannt sein, mit welchem Resultat man von der 1.000 Seen Rallye in Finnland rechnen durfte. Alle Vorraussetzungen sprachen eigentlich gegen Sperrer. Es war der erste Start für ihn bei diesem Klassiker, daher keine Streckenkenntnisse. Die Streckenführung mit den vielen Kuppen auf Sand kommt eher einem Vierradler entgegen als dem Renault Maxi Mégane. Trotzdem Sperrer überzeugte gewaltig. Er wurde bei diesem WM Lauf bester Neuling, bzw. bester nichtskandinavischer Pilot und damit mit dem inoffiziellen Titel „ Rookie of the year,“ ausgezeichnet. In Ziffern ausgedrückt bedeutet dies, 15. Gesamtrang und 4. Platz in der Formel 2. Die nächste Station war die San Remo Rallye in Italien, wo die Werkteams mit allen Stars vertreten waren. Sperrer fuhr durch seinen Finnland Erfolg besonders motiviert und einsatzfreudig, bis er am zweiten Tag einen Stein traf. Der Wagen blieb nach einem Ausritt an einem Jungbaum gerade noch hängen, sonst wäre er 30 Meter tief in einen Weingarten gestürzt. Die Zwischenbilanz beim Ausfall war ein 12. Gesamtrang und Platz Zwei in der Formel 2. Aber leider, es wollte halt nicht sein. Trotzdem zog Sperrer nach dieser Saison eine positive Bilanz „ Ich habe mich in diesem Jahr sicherlich fahrerisch weiterentwickelt, ich habe gelernt mich noch besser zu organisieren und noch rationeller an die Dinge heranzugehen.“